Die Eiche, das fancy Waldhotel
Hier gibt es Essen à discrétion und leckere Drinks an der Bar. Kein Wunder ist die Eiche so beliebt als Waldhotel. Unzählige Insekten und kleine Tiere wohnen hier. Würden die Tiere so lange leben, könnten sie 1000 Jahre hier wohnen – so alt kann eine Eiche nämlich werden.
Vorausgesetzt, sie wird nicht vorher abgesägt. Eiche ist ein Luxusholz und sehr beliebt, weil es extrem stabil ist und sehr schön aussieht. Und vermutlich sind die Menschen auch ein bisschen neidisch auf die vielen Tierchen und wollen darum auch «in» Eichenholz wohnen.
Eiche als Superhero
Von der Eiche waren schon unsere Vorfahren grosse Fans. Sie steht für Kraft, Beständigkeit, Erfolg und Treue. Sie hat nämlich riesige Wurzeln, die sie wahnsinnig standfest machen. Ob Liebesschmerz, Sturmböen oder Familienstreit, die Eiche bleibt standhaft.
Superfood für Wildtiere
Bei den Insekten ist der süsse Eichensaft heiss begehrt, auch der Hirschkäfer liebt ihn. Die Eicheln (die Frucht der Eiche) sind Superfood für Wildschweine und Rehe. Sie bestehen zur Hälfte aus Fett und Stärke. Das gibt Winterspeck.
Die Eicheln in der Schweiz sind sehr bitter. Wenn Menschen sie essen wollen, muss man sie zuerst aufwendig schälen, malen und in Wasser einlegen, bis das Wasser sich nicht mehr färbt – dann gibt das eine Art Mehl oder Pulver. Die Eicheln im Süden, zum Beispiel in Spanien, sind aber gar nicht bitter, sondern sogar süss!
Muckefuck?
Warum sollte man Eicheln essen wollen? Es gibt und gab Zeiten, wo Lebensmittel knapp sind, zum Beispiel während eines Kriegs. Da lohnte es sich plötzlich, diesen Aufwand zu betreiben und Muckefuck herzustellen – Mucke-what? Das ist eines von vielen Worten für «Ersatzkaffee». Muckefuck kann auch aus Eichelmehl gemacht werden, das Wort kommt von «mocca faux» oder auch «Mucke» für «braune Stauberde» und «fuck» von rheinisch «faul». Muckefuck ist heute wieder im Trend – wer kein Koffein mehr verträgt und naturverbunden leben will, findet im Bio-Laden diese tolle Alternative zum Kaffee. Die Insekten schlürfen aber lieber Eichensaft ihrer Hotel-Lobby. Prost!
Wer ganz genau Bescheid wissen will, findet hier Fachinformationen.
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