Wenn es sich die Amphibien nachts in den Pfützen gemütlich gemacht haben, geht das Pfeifkonzert los. Der gelbe Bauch funktioniert ähnlich wie ein Dudelsack – zuerst mit Luft gefüllt und dann wieder rausgepresst, gibt es einen Pfeifton. Das klingt dann so, wie wenn jemand in kurzen Abständen immer wieder kurz in eine Blockpfeife bläst. Diese Unken-Konzerte sind aber nur während der Paarungszeit zu hören.
Pop-up Konzerthalle
Weil sie immer wieder neu entstehen, hat es in natürlichen Pfützen fast keine anderen Tierchen und vor allem: keine Fressfeinde. Leider sind natürliche Pfützen selten geworden, weil die Bäche und Flüsse heutzutage meistens begradigt sind und ganz anders aussehen als noch vor 100 Jahren. Damit die Unkenkonzerte nicht ganz verstummen, rücken heute an einigen Orten Bagger aus und legen die kleinen Tümpel künstlich an.
Warum ausgerechnet Pfützen?
Doch warum stehen Unken derart auf Pfützen? Weil sie im Vergleich zu manchen Fröschen viel weniger Eier legen. Diese würden in einem normalen Teich in Nullkommanichts aufgefressen werden. Von den Unken würde nichts mehr übrigbleiben. Das wäre schade.
Fressfeinde können nicht überleben, wenn die Pfützen austrocknen. Unken aber vergraben sich in feuchtem Boden und sind wieder parat, wenn der nächste Regen kommt.
Plötzlich Wassernixen
Feuchtigkeit ja, aber Wasser muss nicht immer sein. Die meiste Zeit leben Gelbbauch-Unken in lockerem Waldboden oder im Gras. Nur zur Paarungszeit verwandeln sie sich in Wassernixen und beschlagnahmen die Pfützen. Das Pfeifkonzert geht wieder von vorne los.
Achtung: giftig!
Unken sind sehr giftig. Für Menschen sind sie zwar nicht gefährlich, aber sie reizen unsere Schleimhäute, z.B. in der Nase oder im Mund, und das kann wahnsinnig brennen. Aber im Wald gilt sowieso: Tiere wollen nicht angefasst werden.
Wer ganz genau Bescheid wissen will, findet hier Fachinformationen.