Spechte sind Höhlenbau-Profis. 60 Tierarten gefällt das. Liebend gern bewohnen diese ehemalige Specht-Höhlen. Damit Spechte Wohnungen bauen können, braucht es einen gut durchmischten Wald mit grossen Bäumen, in die sie Löcher hacken können. Solche Bäume sollten nicht gefällt werden, sonst werden viele obdachlos.

Um eine Wohnung in einen Baumstamm zu hacken, brauchen Schwarzspechte 3 bis 7 Jahre. Damit ihnen nicht der Schnauf ausgeht, arbeiten Schwarzspechte in Etappen. Während ein Schwarzspecht an einer neuen Höhle arbeitet, repariert und putzt er auch die anderen, die er bereits gebaut hat. So eine Höhle wird immerhin 30 Jahre lang bewohnt.

Da Schwarzspechte selber bauen können, leisten sie sich mehrere Zimmer: eine Höhle zum Brüten und eine andere zum Schlafen. Ein wahrer Luxus. Die Zimmer haben jeweils einen Eingang und dann eine Mulde nach unten. Sehr bequem und heimelig.

Wenn ein Schwarzspecht-Paar in neue Höhlen umzieht und die alten verlässt, freuen sich andere Tiere und Insekten im Wald: Marder, Siebenschläfer, Eichhörnchen, Vogelarten wie Dohle, Kleiber, Star und Meisen, aber auch viele Insekten und Käfer möchten die Höhle nutzen: zum Brüten, als Futterversteck oder Schlafplatz. Rund 60 Tierarten buhlen um die leere Wohnung. Aber keine Angst – die Spechte bauen genug Höhlen für alle!

Schwarzspechte sind die grössten Spechtvögel der Schweiz. Ihr schwarzes Kleid ist sehr elegant. Und damit es nicht zu langweilig aussieht, tragen sie einen roten Scheitel.

Um so gross und schön zu werden, müssen sie viel fressen. Ein Schwarzspecht-Paar verfüttert seinem Nachwuchs bis zu 180'000 Insekten und Larven! Und weil diese gerne Bäume anknabbern (der Borkenkäfer gehört auch dazu), schützen Schwarzspechte dank ihrem grossen Appetit die Bäume vor Insekten-Befall und halten sie gesund.

Schwarzspechte brauchen grosse, zusammenhängende Misch- und Laubwälder mit viel Totholz, denn nur dort leben genügend Insekten. Und nur dort haben sie ein Leben lang genug Arbeit, um mit ihren Schnäbeln noch mehr Höhlen in Bäume zu schlagen.

Spitzen Sie beim nächsten Waldspaziergang mal die Ohren. Vielleicht hören Sie gerade ein klopfendes Geräusch: einen Specht bei der Arbeit.