Aronstab: Kidnapping mit Happy End

Eine der krassesten Pflanzen unseres Waldes. Normalerweise kennen wir nur exotische Gewächse, die so spezielle Features haben. Aber der Aronstab ist auch in der Schweiz heimisch – diese Pflanze hat einen ganz besonderen Trick, um ihren Blütenstaub zu verteilen.

Der Aronstab stinkt gewaltig. Aber die Pflanze will ja nicht uns Menschen anlocken, sondern Insekten. Schmetterlingsmücken zum Beispiel lieben den Harnduft des Aronstabs. Ein Thriller mit Happy End in fünf Kapiteln.

Kapitel 1: Rutschbahn

Angelockt vom Duft, landen die Mücken auf dem Blütenblatt. Doch die Landebahn ist komplett mit Öl überzogen, also flutschen die Insekten schnurstracks hinunter in einen Kessel.

Kapitel 2: Kesselfalle

Nun gibt es kein Entkommen mehr. Denn die Reusenhaare, an denen die Mücken gerade vorbeigerutscht sind, versperren den Weg zurück nach draussen. Oje, dabei wird es doch bald Nacht – und kalt.

Kapitel 3: Sauna

Was der Aronstab hier macht ist irgendwie Kidnapping. Aber immerhin ist die Pflanze nicht geizig. Sie hält für die Mücken Blütenstaub bereit.. Und dank einer eigenen Heizanlage ist es schön warm. In einer kühlen Frühlingsnacht ist es im Kessel bis zu 25° wärmer als draussen! Wie bei uns in Menschen in der Wohnung.

Kapitel 4: Blütenstaub

Warum macht der Aronstab das alles? Der Grund ist der gleiche, wie bei allen Pflanzen: Der Blütenstaub, der auf die Mücken herabrieselt bleibt an ihnen kleben. Sie sollen ihn zur nächsten Blüte bringen.

Kapitel 5: Happy End

Aber wenn die Mücken eingeschlossen sind, bringt das ja gar nichts. Stimmt. Deshalb welken die kleinen Reusenhaare nach einer Weile, die Mücken können wieder hinaus und zum nächsten Aronstab fliegen – und diesen befruchten. Einfach genial!

Wer ganz genau Bescheid wissen will, findet hier Fachinformationen.

Aronstab: Stinkende Schönheit im Wald

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