Riesenholzwespe als Vorbild

Sie haben nicht nur einen Stachel, nein es sind eigentlich drei. Mit einem unglaublich schlauen System raspelt die Riesenholzwespe bis zu 6 cm tiefe Löcher in totes Nadelbaum-Holz. Das hat die Medizin von ihr abgeschaut.

Wenn Oma oder Opa ein künstliches Hüftgelenk bekommt, wird das am Oberschenkelknochen befestigt. Dazu muss gebohrt werden. Das war früher ganz schön knifflig. Ein relativ neues OP-Werkzeug funktioniert nach dem Prinzip der Riesenholzwespe. Dank dieser Methode kann jetzt viel einfacher, genauer und mit deutlich weniger Kraft operiert werden.

So funktioniert das Stachel-Trio der Riesenholzwespe

Die Stacheln sind wie kleine Raspeln. Die Riesenholzwespe drückt einen der Stacheln tiefer ins Totholz hinein. Gleichzeitig zieht sie den zweiten Stachel zurück. Der dritte macht das Ganze stabil, weil er sich am Holz festkrallt. Diese Bewegungen wechseln zwischen den Stacheln und das Loch wird immer tiefer und tiefer.

Eier, Larven, Pilzfaden-Spaghetti

Ist das Loch tief genug, legen die Riesenholzwespen ihre Eier ab. Wenn die Larven später schlüpfen, haben sie um sich herum ein riesiges Schlaraffenland. Pilze zersetzen das viele Holz für sie. Daraus entstehen Pilzfäden, die von den Riesenholzwespen-Larven liebend gern gemampft werden. Ohne hungrige Insekten wie sie würden tote Bäume viel langsamer zu Erde werden.

Beeindruckend, aber harmlos

Die Riesenholzwespen sind mit 5 cm die grössten in ihrer Familie. Mit Stachel sind die Weibchen 10 cm lang! Sie sehen gefährlich aus, sind aber völlig harmlos für Menschen.

Wer ganz genau Bescheid wissen will, findet hier Fachinformationen.

Riesenholzwespe: Starthelferin für den Holzabbau

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