Können Rote Ameisen wirklich pinkeln?

Wer hat das nicht schon erlebt: Beim Wandern endlich eine Pause, nur kurz auf den alten Baumstamm sitzen – und schon fängt es an zu jucken. Sie springen auf und schauen genauer hin. Tatsächlich, es sind Rote Ameisen, die da gerade gepinkelt haben. Aber können die das wirklich?

Viele Ameisen können tatsächlich eine Säure «pinkeln». Ja genau, die Ameisensäure. Und die brennt gewaltig. Besonders, wenn sich gleich mehrere Ameisen auf nackter Haut austoben.

Doch warum «pinkeln» sie Ameisensäure?

Ameisen sind sehr stark. Sie können ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewicht transportieren. Dennoch haben sie nicht genug Kraft, um einen Menschen auf die Seite zu schieben, wenn dieser sich gerade auf ihre Ameisenbahn gesetzt hat.

Ameisen schuften den ganzen Tag

Rote Waldameisen bauen riesige Ameisenhaufen. Bestimmt haben Sie auch schon mal so einen gesehen. Und so einen Hügel zu bauen gibt extrem viel Arbeit. Und nicht nur das: Die Bäume und Gräser haben die Ameisen als Kuriere angestellt – sie müssen ihre Samen möglichst weit herum im Wald verteilen. Die Ameisen haben also keine Zeit zum Warten, bis der Wandervogel wieder von alleine aufsteht. Sie müssen vorwärtsmachen.

Sie haben es kommen sehen

Also weg mit dem Menschen da. Rote Waldameisen strecken ihren Hintern nach vorne – und spritzen Ameisensäure ab. Das machen sie nicht erst, wenn die Wanderin auf ihrer mehrspurigen Ameisenbahn sitzt und die Samenlieferungen blockiert. Es reicht schon, wenn der Störenfried bereits in die Nähe kommt. Schon bei einem Abstand von 15 Zentimetern wirkt die Säure. Sie ist auch ein guter Schutz, um nicht von anderen Tieren im Wald gefressen zu werden.

Lieber mit den Ohren schauen

Damit also alle etwas vom Wald haben (die Wanderin einen schönen Ausflug und die Ameisen friedlich ihre Arbeit verrichten können), ist es besser, sich den Roten Waldameisen nicht in die Quere zu setzen. Lauschen Sie lieber aus sicherer Distanz dem Treiben auf dem Ameisenhaufen. Ein ganz besonderes Rascheln ist das!

Wer ganz genau Bescheid wissen will, findet hier Fachinformationen.

Rote Waldameise:
Zuckermäuler des Waldes


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