Luchse – die grössten Katzen Europas

Die gut getarnten grossen Wildkatzen leben zurückgezogen, oft bleiben sie unbemerkt. Sie lieben wilde Wälder mit Felsen und Sträuchern. Sie fressen Rehe und Gämsen. Weil sie vor allem kranke Tiere reissen, sind sie die Gesundheitspolizei des Waldes.

Einen Luchs erkennt man am gefleckten Fell, den Pinselohren und am Backenbart. 1 bis 2 kg Fleisch frisst er pro Tag. Damit die Wildkatze genug Tiere jagen kann, streift sie durch ein riesiges Revier von bis zu 300 km2. Das ist fast 20x die Fläche der Stadt Genf, 12x die von Locarno oder 6x die von Bern.

Plötzlicher Angriff

Ein Luchs ist extrem schnell! Bis auf 70 km/h beschleunigt er, greift plötzlich an und kann überraschend hoch springen. Seine Augen sind 6 Mal empfindlicher als die von Menschen. Er kann also auch im Halbdunkeln sehr gut sehen und jagt darum vor allem am Abend und in der Nacht. Und nicht nur das. Er hört es bis auf einen halben Kilometer Entfernung knacken, wenn ein Reh auf einen morschen Ast tritt. Gesunde Tiere schaffen es, zu fliehen. Kranke haben gegen den flinken Jäger keine Chance.

Traurige Geschichte

Der Luchs ist sehr scheu, und man sieht ihn praktisch nie. Für Menschen ist er keine Bedrohung. Trotzdem hatten sie keine Freude an ihm, weil er nicht nur wilde Tiere frisst, sondern ausnahmsweise auch Schafe, wenn diese gerade unbewacht sind. Im vergangenen Jahrhundert wurde der Luchs vom Menschen fast ausgerottet. Nur wenige haben in Europa überlebt.

Ab 1971 wurden auch in der Schweiz wieder Luchse angesiedelt. Doch ihr Lebensraum in den Wäldern ist begrenzt: Autobahnen, Flüsse und hohe Berge versperren dem Luchs den Weg. Dabei wäre es wichtig, dass sich die Luchse verschiedener Regionen vermischen und ihre Gene austauschen, indem sie gemeinsam Nachwuchs bekommen. Denn das gibt auf lange Sicht die gesündesten Tiere.

Wer ganz genau Bescheid wissen will, findet hier Fachinformationen.

Eurasischer Luchs: Wildjäger im Wald


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