Hirschkäfer im Gladiatoren-Kampf

Als Larven leben Hirschkäfer mehrere Jahre, als Käfer nur wenige Monate. Was sie als Larven alles wegmampfen, ist unglaublich. Das müssen sie auch, denn wenn sie sich einmal in Käfer verwandelt haben, zehren sie vom «Babyspeck». Sie müssen fit sein, denn ein Hirschkäfer-Dasein braucht Kraft.

Die Männchen müssen fit sein für den Kampf um ein begehrtes Weibchen. Die Weibchen müssen fit sein, um für ca. 20 Eier einen passenden Ort zu finden – 75 Zentimeter unter dem Boden! Die Larven, die daraus schlüpfen, brauchen viel morsches Holz als Nahrung, damit sie zu der grössten Käferart Europas heranwachsen können: Hirschkäfer.

Hirschkäfer mögen Vintage

Leider werden Hirschkäfer immer seltener. Denn ihre Larven brauchen einen Wald, in dem es alte Bäume gibt. Sie wissen eben was gut ist – Vintage-Holz ist ganz nach ihrem Geschmack.

Mutig wie Gladiatoren

Die Weibchen werden umworben. Die Männchen mit ihrem «Geweih» kämpfen erbittert darum, wer das stärkere ist. Mutig wie Gladiatoren geben sie nicht auf. Sie greifen und stossen was das Zeug hält. Und dabei ist jedes Mittel recht. Es kann sogar sein, dass eines der Männchen über eine Blattkante gestossen wird – Adiä Tschüss!

Doch eigentlich sind die Kämpfe harmlos. Weit verbreitet im Tierreich ist der Kommentkampf. Dabei geht es vielmehr um das Ritual an sich, als darum, das andere Tier zu verletzen.

Mut antrinken mit Eichensaft

Doch auch dafür braucht es Überwindung. Einige bereiten sich mit mentalem Training und viel Übung auf den Kampf vor. Andere trinken sich Mut an mit Eichensaft. Aber Achtung: Wenn sich Bakterien darauf tummeln, könnte der Saftzucker zu Alkohol werden. Ob man damit noch einen Kampf gewinnt? Etwas umständlich ist auch, dass das Hirschkäfer-Männchen selber keinen Saft anzapfen kann – sein Geweih ist im Weg. Es muss schauen, wo die Weibchen schon ein Loch in die Eiche gebissen haben.

Wer ganz genau Bescheid wissen will, findet hier Fachinformationen.

Hirschkäfer:
Waldarbeiter mit Geweih


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